Ich versuche nun seit langer Zeit den "perfekten" Comic-Style aus meinem 3D-Programm zu zaubern.
Heute stoße ich auf einen Thread von Marian:
http://www.visionaire-studio.net/forum/thread/vorstellung-kl...mit dem meiner Meinung nach perfekten Style!
Von hier aus auch noch einmal Gratulation :-)
Nun die Frage: Wie erreiche ich diesen Stil?
Vielleicht gibt er ja wertvolle Tipps :-)
Ich hoffe jetzt auf tolle Tipps, Verbesserungen, Bestätigungen von Marian :-)Da 3D recht umfangreich ist möchte ich Marian nicht mit vielen Fragen und Antworten unnötig von seinem Projekt abhalten :-)
Ich versuche daher einmal Grundlagen und Gedanken zu beschreiben bei denen ich hoffe korrigiert zu werden ;-)
Das geht evt. schneller als alles nieder zu schreiben.
Ich hoffe andere 3D'ler beteiligen sich am Thread.
Ich versuche einmal zusammenzufassen welche Aspekte beim Rendern Einfluss auf die Comic-Wirkung haben:
(Alles!)
- Form (Modellierung, Bump-, Displacement-, Normalmapping)
- Antialias
- Schattenart
- Lichtverteilung in der Szene
- Ambient Occlusion (Art der Verteilung)
- Glanzlicht
- Textur (Farbverteilung)
- Shader (Lichtberechnung des Materials auf der Oberfläche)
- Renderauflösung
- Post-Effekte (Kontur zeichnen, Glühen/Überstrahlen, evtl. andere)
Zur Form:In den letzten Wochen lese ich viel übers Zeichnen.
Ein wichtiger Hinweis den ich in einem Buch aufgeschnappt habe ist der, dass eine perfekt gerade Linie oder ein perfekter Kreis vom Gehirn als nicht stimmig in einem Gemälde empfunden, und rein technisch empfunden wird.
Comics haben diesen etwas übertriebenen Stiel nicht perfekter Linien.
Also habe ich mir überlegt wie man das im 3D-Programm am besten hin bekommt.
Eigentlich hat es ja auch etwas mit Komposition zu tun.
Die teils geschwungen Linien unterstützen ja die Bewegung der Augen im, bzw. durch das Bild.
Bisher habe ich immer alles rein technisch "korrekt" in 3D modelliert.
Zum Test habe ich eines dieser Objekte (ein Schrank) mit einem Mesh-Deformer und einem Displacer kombiniert um es mit einem Noise zu verzerren.
Es sieht Comicmäßiger aus.
Auch wenn es nicht an Marians Modelle erinnert
zeigt es dass die Form etwas ausmacht!
Es sollte ein schneller Test sein, wie viel es ausmacht und ob man grundsätzlich nachträglich die Verzerrung einrechnen lassen kann.
Ich schätze aber beim Modellieren müsste man wirklich eine Zeichnung als Vorlage haben und diese nachmodellieren.
Oder Marian?Wie machst Du das?
Mittlerweile beherrscht C4D und viele andere Programme ja auch das Sculpting.
Damit ist es Möglich 3D-Objekte mit dem Pinsel intuitiv zu verformen.
Zum Antialias:Gezeichnetes kann auf Papier sehr scharf aussehen. Zum Beispiel mit Tusche gezeichnetes.
Beim Rendern kann man die im Bild vorhandene Schärfe mit Antialias beeinflussen.
Ich meine, sobald ich einen weicheren Antialias-Algorhythmus benutze wirkt das Bild gleich homogener. Je nachdem aber auch matschig!
Besonders der Cinema 4D Renderer hat meiner Meinung nach einen Scharfen Look.
Ich bin dann auf den Algorhythmus Dreieck gekommen und glaube das ist besser um einen etwas "flacheren" Look zu erzeugen.
Bin gespannt auf Eure Erfahrungen.
Zur Schattenart:Manches darf im Comic Style einen weichen Übergang haben, das meiste muss einen eher Stufigen Übergang haben.
So jedenfalls meine Vorstellung/Erfahrung.
Wobei der stufige Übergang nicht Scharfkantig sein darf. Am besten auch etwas Stufig der Übergang. Leider beim Schatten nicht machbar, außer vielleicht aufwändig mit mehreren gezielt verschobenen Lichtquellen.
Es gibt harten, weichen, und Flächen-Schatten.
Hart bedeutet, dass der Schattenrand immer komplett scharfkantig ist!
Weich bedeutet, dass der Schattenrand immer gleichmäßig weich gezeichnet wird. Mit einer einstellbaren Weichheit.
Fläche bedeutet, dass der Schatten mit größer werdenden Abstand vom schattenwerfenden Objekt zum schattenempfangenden Objekt immer weicher wird.
Der Flächenschatten ist der realistische.
Auch hier finde ich einen eher scharfen Schatten Comicmäßiger, wobei er nicht komplett scharf sein darf. Der Weiche Schatten mit einem eher scharfen Übergang. (In C4D der Einstellparameter Sample-Radius)
Da das Licht beim Flächenschatten absoff, habe ich die Lichtstärke zum besseren Vergleich (ungefähr gleiche Helligkeit des Schrankes) verdoppelt (200%)
@Marian: Ich sehe bei Dir in den Bildern kaum Schatten? Eher Ambient Occlusion? Bentutzt Du Flächenschatten?
Schatten ist ja ein Teil der Komposition des Bildes und sollte bewusst gesetzt werden !?
Mit der Lichtart mache ich morgen weiter ;-)
Ich merke durch die konsequenten Vergleiche lerne ich auch noch dazu :-D
Ich hoffe das ist ok, wenn ich hier meine Gedanken Teile...
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