Gerade weil mit Visionaire schnell ein Spiel zu erstellen ist, liegt darin auch gleichzeitig die Herausforderung. "Normale" Spiele mit "normalen" Ansprüchen bekommt man leicht hin. Hier liegt alles in der Spielidee, den Texten und in der Grafik.
Sucht man jedoch bereits kleinste Abweichungen vom Standard, muss man programmieren - dann ist Visionaire nicht anders als andere Programme.
Für ein "besonderes" Spiel braucht man in Visionaire also entweder eine grundlegend "besondere" Spielidee, die aber mit Standard-Optionen umgesetzt werden kann, oder eine herausfallende Grafik. Oder eben kniffelige Lua-Programmierung.
Für ein Spiel, das mit Effekten hausiert, wären andere Werkzeuge geeigneter, die z.B.. echtes 3D oder eine eingebaute Physik haben.
Habe ich also vor, was ganz Ausgefallenes zu kreieren, muss ich mir schon überlegen, ob Visionaire dazu die Möglichkeiten bietet. Der wirklich überzeugende Vorteil für mich ist, dass Vis in Deutsch ist, und dass ich zwischen vorgefertigten Editor-Standard-Funktionen und Programmierung wechseln kann - was andere Mitbewerber nicht bieten. Da muss meist ALLES geskriptet werden.
Als Spieler suche ich demnach nicht direkt nach einem Spiel, das mit einem bestimmten Werkzeug erstellt wurde, aber ich kann ungefähr abschätzen, wie das Spiel aufgebaut ist und welche Stärken es hat, wenn ich die Engine kenne. Da Vis, trotz 3D-Fortschritte, für mich immer noch ein 2D-Programm ist, erwarte ich ein keine Supereffekte, sondern ein solides, durchdachtes Adventure. Herzblut stecken Entwickler, die mit anderen Tools arbeiten, genauso in ihre Spiele - das ist ja kein Visionaire-Alleinstellungsmerkmal.