Meine persönliche Meinung aufgrund von Erfahrungen und Eindrücken:
1. Irgendwann, so 1998 wechselte ich mal von Monzoom (Oberland) zu Cinema 4D XL V5 Da ich jedoch Charakteranimation als Ziel hatte, wechselte ich wieder. Und zwar zu Animation:Master. Als ich mir ZBrush zulegte und ein Programm brauchte welches mit den Displacement-Maps umgehen konnte kam ich zurück zu C4D. Ich stieg mir der Version 8.5 wieder ein und hatte die letzten 2 Jahre das MSA-Ugrade Abo und nun die aktuelle R15.
2.
http://www.maxon.net/de/products/general-information/general... Für mich kommt aufgrund von Autorigger und den anderen Charaktertools, den Dynamics und Hair nur das Studio in Frage!
3. BodyPaint ist inzwischen in allen Paketen enthalten! Aber in Vergleich zu den neuen Texturing-Features von ZBrush, 3D Coat, Modo, veraltet.
4. Da es sich bei Cinema, wie bei vielen anderen Programmen, nicht lohnt eine Version zu überspringen habe ich jedes Upgrade mitgemacht. Maxon hatte das immer ganz gut ausgerechnet, dass man bei einem späteren Upgrade (Versionssprünge) den verlorenen Preis nachzuzahlen hat. Mit dem MSA wurde das ganze kalkulierbarer. Im Jahr 600€ und quasi ein jährliches Upgrade dabei (bzw. wenn mehr gekommen währen wären diese auch inclusive!). Für mich waren die Upgrades, bis auf das letzte, alle super! Da die Charaktertools die meisten Upgrades bekamen. Zwar auch zum Leid, da sich der Workflow änderte, aber ich freute mich über die verbesserte Qualität und Erleichterung!
5. Überspringe ich, da Charaktertools wie gesagt erst in der Studio Sinn machen. Sobald Du Haare rendern willst brauchst Du ebenfalls Studio! Comic-Linien sind ebenfalls nur in der Studio enthalten (Sketch&Toon gibt es zwar auch in der Visualise, aber da ohne Charaktertools!).
6. Uhh, da kann ich nicht mehr sagen. Ich bin zu lange dabei. Als erstes musst Du Dich damit beschäftigen wie man mit Polygonen und Punkten umgeht. Also das Modeling. Das ergänzt sich heute super mit dem Sculpting, aber die Polygongrundlagen sind unabdinglich!!! Sagen wir mal für erste Ergebnisse mit Videotutorials und lesen: solltest Du nach 3 bis 4 Wochen jeden Tag 2-3 Stunden im Schnitt üben ein gutes Gefühl für die Polygone und die Punkte bekommen haben. GAAAAANZ grob geschätzt. Vielleicht auch weniger, je nach Talent und Auffassungsgabe. Nach dem Modellieren kommt das Riggen, wenn Du einen Charakter bewegen willst. Das ist aufwendiger, da Du wissen musst wie sich der Charakter später bewegen muss und welche Anforderungen das Rig erfüllen muss. Der Autorigger von C4D kann hier schon Zeit sparen. Trotzdem musst Du Dich damit beschäftigen. Sagen wir mal, bei ebenfalls 2-3 Stunden jeden Tag solltest Du in der ersten Woche was bewegen können und in weiteren 1-3 Wochen verschieden aufgebaute Rigs kennen lernen. Oder ein bestimmtes Autorig intensiver kennen lernen.
Du muss lernen welcher Kontroller was bewegt und welche Parameter Dir das animieren vereinfachen.
Naja, dann dann kannst Du ein Modell erstellen und es mit Knochen versehen (riggen) und hast dann das Rig kennengelerntt
Aber jetzt musst Du noch wissen wie man animiert. Das bedeutet Du lernst den F-Kurvenmanager kennen. Die Verschiedenen Animationsspuren der Objekte und Keyframes für Positionen, Rotationen und Parameter.
Aber wenn Du weisst wie man animiert bedeutet das noch nicht dass Du weißt wie man eine Animation macht. Das ist die höchste Kunst der Computeranimation. Zum Beispiel solltest Du Grundsätze wie "Timing&Spacing" kennenlernen um eine ansprechende Animation zu gestalten. Tests habe ich gemacht und etwas geübt. Mehr aber noch nicht ;-) Da lässt sich aber bei reduzierten Anspruch schon was auf die Beine stellen. Animieren übst Du 2-4 Wochen jeden tag 2-3 Stunden. Je mehr je besser. Immer wieder lenkt Dich ab, dass Du etwas neues modellieren willst und Deinen Render-Stil noch nicht gefunden hast.
Wenn Du dann was animiert hast fehlt aber noch das eigentliche Bild. Du beschäftigst Dich mit Licht, mit Oberflächen und Materialeigenschaften und der Renderengine alle 3 Punkte bringen hunderte wenn nicht tausende Kombinationsmöglichkeiten hervor. Das Ergebnis ist dann Dein Render-Stil. Wenn Du hier nicht die richtigen Tutorials findest vergehen mit den falschen Rendereinstellungen schnell viele Stunden des Testrenderns!!!
Texturing (die Farbe der Objekte vergeben) ist ebenfalls eine Kunst für sich. Im einfachsten Fall vergibst Du einfach Farben oder Materialverläufe mit Noises und mehr. Aber richtiges Texturieren beinhaltet Bildbearbeitung mit malerischen Tendenzen. Wenn nicht sogar malen als solches. Je nachdem wie detailliert Du modelst und was Du an Modellingzeit sparst indem Du gut texturierst.
Ich versuche gerade mich mein zeichnen zu verbessern. Ich lese Bücher über Digital Painting, Farben und Aufbau einer Szene. Schon viele nützliche Hinweise gelesen. Immer wieder versuche ich es umzusetzen und merke es hilft, aber es fehlt Übung! Also auch hier kannst Du etliche Stunden Üben verbringen.
Das soll Dich jetzt nicht abschrecken. Nur aus der Illusion holen, mit 3D geht alles schneller. Wenn man Zeichnen kann, vermute ich kann man eine Menge Zeit sparen! Auch hilft Dir 3D nicht zu wissen wie ein Bild interessant aufgebaut wird. Dazu werde ich demnächst ein gutes Buch empfehlen
Sobald es aber ans Animieren geht, denke ich spart man mit 3D wieder Zeit. Aber auch nur von mir vermutet :-/
Zurzeit bin ich auf der Suche nach dem effektivsten Workflow für meine Bilder. Ich stelle mich Vor den Hintergrund malen zu können. Den Mittelgrund auf grobe 3D-Geometrie zu zeichnen und den Vordergrund per Sculpting aus zu modellieren. Mal sehen was da dann mal raus kommt.
und nun zu Punkt 7) Nachdem ich mich dazu entschlossen habe 3D nur noch als Hobby zu verwenden (okok - ich sag niemals nie *g*) wurden mir die 600€ im Jahr etwas zuviel, zumal ich bei C4D DAS GEFÜHL habe dass der Kern veraltet ist und eigentlich von neu auf überarbeitet werden müsste.Programme wie Modo starteten meines erachtens nach mit einem moderneren Kern. Kann aber auch Quatsch sein. Was mich zudem bei C4D hielt war die Tatsache dass das Geld in Deutschland blieb. Maxon ist eine deutsche Firma aus Friederichsdorf! Ausserdem die Community die jedoch immer mehr zerbrach und mir leider auch die Zeit fehlte um weiter ein Teil von ihnen zu sein. Das letzte Upgrade brachte für mich nichts notwendiges mehr. Ich muss jedoch sagen dass Cinema sehr sehr stabil läuft :-) Von Blender hört man (Gerüchteweise) von Abstürzen. Aber vielleicht hat sich da auch was getan!
Die Charaktertools sind Produktionstauglich, die Renderengine liefert gute Ergebnisse und mit dem Workflow bin ich sehr gut vertraut. Ich werde Cinema4D noch solange nutzen wie nichts meinem Ziel, ein Adventure zu erstellen, im Wege steht. Und da sehe ich zur Zeit nichts was für mein Adventure fehlen würde. Evtl. Raucheffekte, dann weiche ich das erste mal auf Blender aus. Aber evtl. gar nicht mal notwendig diese zu benutzen. Evtl. reicht der Pyrocluster-Rauch von Cinema ;-)
Zu Deiner Frage. Ich würde heute mit Blender anfangen zu lernen! Blender bietet alles was Du brauchst. Die letzten Updates haben die Oberfläche übersichtlicher gemacht. Und zudem bietet ZBrush Features die in C4D fehlen. "Spielereien" wie Rauch und Flüssigkeit, aber auch grundlegendes wie Retopo :-)
Frei nach dem Motto, "was nix kostet is auch nix" traut man dem nur nicht so recht. An den Open-Movies sieht man aber die Produktionstauglichkeit!!! Was mich an Blender ganz besonders reizt ist der Compositor! Da kannst Deine Bilder direkt in Blender in einem Node-Editor (zwar etwas umständlicher) nachbearbeiten. Dafür kannst Diese Nachbearbeitung mit jeder gerenderten Szene verknüpfen und hast den gleichen Stil in allen Szenen (so meine Theorie *g*).
Mein nächstes Cinema Upgrade liegt schon in meinem Bücherregal ;-) :
http://blenderbuch.deVielleicht gibt es bei den Zeiten aktuelle Erfahrungswerte von kürzlich eingestiegenen. !