Welches Grafiktablett?

  • #20, by mowrenWednesday, 25. January 2012, 18:46 14 years ago
    Ein A4 Pad solltest du dir gut überlegen und am besten in einem Geschäft ausprobieren. Die meisten Grafiker die nicht mit einem Cintiq arbeiten bevorzugen eher die Größe des A5 Pad denn A4 kann besonders am Anfang sehr ermüdend sein und zu Muskelkater führen. Das ganze ist sehr von deinem Stil und der Arbeit die damit gemacht wird abhängig. Typische Arbeiten wie Fotoretusche werden im Grunde immer im gleichen Areal ausgeführt (man zieht sich sein Fenster zurecht). Ebenso Detailarbeiten an Bildern. Man sucht sich sehr schnell das Areal in dem man am bequemsten über lange Zeit arbeitet. Ein großes Tablett hat besonders Vorteile beim dynamischen Skizzieren und bei CAD Anwendungen wie sie z.b. Architekten verwenden.

    Zusätzliche Tasten am Tablett beschleunigen die Nutzung häufig genutzte Modifikationstasten wie Alt, Strg oder Umschalt enorm. Schritt Zurück oder häufig genutzte Werkzeuge sind auch recht nützlich. Auf die Tastatur kann man meiner Meinung nach trotz Zusatztasten nicht komplett verzeichten da häufig komplexere Shortcuts benötigt werden. Bequem ist beim großen A4 Pad dann ein Setup bei dem die Tastatur am Tisch eine Ebene unter dem Tablett positioniert werden kann. Blindes Shortcut tippen hat man auch nach kurzer Zeit drin.

    Die Hand-Augen Koordination mit dem Tablet muss man natürlich erlernen. Es dauert allerdings nicht lange und man fragt sich sehr schnell wie man überhaupt jemals mit der Maus irgendwelche Grafiken machen konnte^^

    Die Stifte haben inzwischen alle die Erkennung des Schwebezustands. D.h. man muss den Cursor nicht wie einen Mauszeiger schieben sondern der Stift kann in einem Abstand von bis zu ca. 1-1,5cm über dem Tablett gehalten und positioniert werden.

    Newbie

    10 Posts


  • #21, by FlorianSaturday, 28. January 2012, 10:46 14 years ago
    Ach, der Schwebezustand. Ja, so kann ich mir den Umgang mit dem Tablett auch besser erklären. Danke für Deine ausführlichen Hinweise! Ich stelle mir die Arbeit mit dem Tablett als eine Offenbarung vor, ganz wie Du schreibst, dass man sich fragt, wie man zuvor überhaupt solange die Maus nutzen konnte.

    Unklar ist mir noch die Rolle der Werkzeugspitzen. Die Elektronik befindet sich doch nicht im Stift, sondern im Tablett, das einen Druck von heutzutage ~1.000 - 2.000 Stufen empfinden kann, richtig? Die verschiedenen Werkzeugspitzen nutzt man lediglich als Medium für den Menschen, der dann das Erlebnis von Federkiel, Kugelschreiber, Kohle oder Bleistift erfährt?

    Es tut mir leid, dass ich von ganz vorn beginne, als würde ich zum ersten Mal mit Messer und Gabel essen. Aber wenn ich mit einem Kohlestift zeichne, dann kann der Strich nach meinem Belieben sehr rauh, satt, breit oder spitz werden. Am Computer hingegen stelle ich die Werkzeugspitze fest in der Zeichensoftware ein. Ganz gleich ob ich mit einer Nadel oder einer Kartoffel male, Photoshop wurde auf Buntstift 5px eingestellt und zieht diesen Duktus konsequent durch.

    Vermag das Grafiktablett nun, den Strich in Photoshop dynamisch anzupassen, damit meine Manier auf den Bildschirm kommt oder wie habe ich mir das vorzustellen?

    Newbie

    26 Posts

  • #22, by aeyolSaturday, 28. January 2012, 15:07 14 years ago
    Ja ganz richtig, du kannst in Photoshop und anderen Grafikprogrammen einstellen, dass die Strichbreite sich verändert, je nachdem wie fest du mit dem Stift aufdrückst. Alternativ - oder zusätzlich - kannst du auch einstellen, dass die Deckkraft sich je nach Stiftandruck verändert.

    Die teureren Tablets unterstützen auch eine Erkennung des Stiftwinkels, was wiederum kalligrafische Linien ermöglicht. smile

    Newbie

    1 Posts

  • #23, by FlorianMonday, 30. January 2012, 20:54 14 years ago
    Danke für Deine Erläuterung.

    Ich liebäugle mittlerweile mit dem Wacom Bamboo Fun pen&touch. Das Intous4 ist zwar das professionellere Gerät, aber mir werden dessen Vorzüge nicht klar, zumal es keine multitouch Funktion bietet, deren Umgang man ja heutzutage bereits mit der Muttermilch aufnimmt.

    Mir war gar nicht so bewusst, dass ein Grafiktablett nicht nur ein alternatives Eingabegerät zur Maus ist, sondern dass es grundlegend andere Möglichkeiten bietet. Ich bin sehr gespannt, wie sich dieses Freie Zeichnen am Computer bei mir darstellt.

    Newbie

    26 Posts

  • #24, by BrokenClawMonday, 30. January 2012, 22:06 14 years ago
    Wobei ich die Multitouchfunktion eigentlich dauerdeaktiviert habe. Da passieren mir einfach zu viele Unfälle. : ) Die wäre also aus meiner Sicht kein wirklicher Kaufgrund. Zum Intous4 kann ich nicht viel schreiben, hab ich nicht.

    Newbie

    0 Posts

  • #25, by mowrenMonday, 30. January 2012, 23:13 14 years ago
    Die Vorzüge eines Intuos 4 bemerkt man recht schnell wenn man ein Bamboo zum direkten Vergleich daneben hat aber vermisst sie auch nicht unbedingt wenn man sie nicht kennt. Zusätzliche Tasten, Scrollwheel oder OLED Displays für die Tastenbelegung sind eher Luxuszugaben bei dem jeder für sich entscheiden muss ob ihm der zusätzliche Nutzen das Geld wert ist.

    Der deutlichste Unterschied ist die Neigung des Stifts, welche das Bamboo nicht bietet. Damit lassen sich, wie schon von aeyol erwähnt, natürlichere kalligrafische Linien ziehen oder Werkzeugspitzen einstellen die sich eher wie ein Stück Kohle verhalten.

    Etwas unauffälliger auf den ersten Blick, dafür für Zeichnungen Elementar ist die Abtastauflösung des Tablets. Die erste Generation Bamboo kam mit 1016 LPI, die zweite mit 2540 LPI und die Intuos 4 Reihe verwendet 5080 LPI. Die Unterschiede lassen sich gut beim Zeichnen von diagonalen Linien, Bögen und Kreisen feststellen. Bei der ersten Generation Bamboos war eine Diagonale über den Bildschirm keine echte Gerade sondern man konnte deutlich die Treppenstufen der Abtastung erkennen. Ebenso hatten große Bögen und Kreise immer wieder "Ecken". Erst bei der Auflösung der Intuos ist dieser Effekt nur noch wahrzunehmen wenn man weiß wo man hinschauen muss.

    Die Bamboo Stifte gibt es mit 512 und 1024 Druckstufen, die Intous 4 Stifte bieten 2048. Das ist ein Punkt der sich nicht so schnell bemerkbar macht da man zu Anfang sehr leicht dazu neigt viel zu stark mit dem Stift aufzudrücken. Der Unterschied ist vorallem in der fehlenden Kontrolle bemerkbar wenn man sich erst einmal an den Intuos Stift gewöhnt hat. Man kann aber auch sehr gut mit dem 1024 Druckstufen Modell arbeiten.

    Über den Sinn und Zweck des Multitouch im Bamboo kann man streiten. Zur Verwendung als Trackpad Ersatz hat es durchaus seine Berechtigung. Ich habe aber noch niemanden gesehen der es dauerthaft hinbekommen hat mit dem Stift zu zeichnen und parallel die Touchgesten zum drehen oder zoomen zu benutzen. Die meisten hatten nach ein wenig herumprobieren die Touchfunktion abgeschaltet.

    Newbie

    10 Posts

  • #26, by ManiMansonTuesday, 31. January 2012, 00:33 14 years ago
    Wo ich auf alle fälle abraten würde ist trust... Nur mit dem eignen mitgeliefertem zeichen programm kompatibe... soweit ich weis

    Newbie

    3 Posts

  • #27, by FlorianTuesday, 31. January 2012, 22:27 14 years ago
    Interessant, dass sich multitouch am Zeichentablett nicht durchgesetzt hat.

    Das Intuos4 war mein Ausgangstablett bei der Suche nach dem passenden Tablett und ich wollte von dort aus alles wegstreichen, was ich nicht benötige. Allerdings kann ich die technischen Daten als Laie kaum bewerten, zumindest nicht, solange ich so ein Board noch nie gefühlt habe. So dass ich sehr dankbar für Eure genannten Erfahrungen bin.

    Das Scrollwheel klang allerdings altertümlicher als multitouch und gerade unter den Bamboo boards erschien mir in jüngster Zeit mehr Bewegung, so dass ich eher auf jene Reihe schaute.

    Zudem gibt es das Intuos4 nun schon einige Zeit gibt, ohne dass ich von einem Nachfolger gehört hätte. Ich würde mich ja ärgern ein Auslaufmodell zum vollen Preis zu kaufen. Oder meint ihr, dass in der Intuos Reihe so wenig Bewegung ist, weil sie bereits alles bietet, was Kunden sich aktuell vorstellen können?

    Newbie

    26 Posts

  • #28, by aeyolThursday, 01. March 2012, 21:25 14 years ago
    Ich weiß nicht, ob Du aktuell noch auf der Suche bist, aber das Intuos5 wurde jetzt angekündigt: http://www.youtube.com/watch?v=jWfzYby5C-Q

    Da hast Du auch dein Multitouch. smile An den Preisen der älteren Modelle wird sich vermutlich dennoch nicht viel ändern.

    Newbie

    1 Posts

  • #29, by FlorianTuesday, 20. March 2012, 23:09 14 years ago
    Hey Aeyol, ich komme gerade aus dem Urlaub und möchte nun nachträglich reumütig erklären, dass mich Dein Tipp damals keinen Moment zu früh erreichte. Nachdem mir Mowren bereits mit dem Intuos4 den Mund wässrig machte, ich vor dem Kauf aber noch zurückschreckte, da ich fürchtete, Wacom könne bald ein Nachfolgemodell auf den Markt bringen, ich aber partout keine Informationen dazu finden konnte, gab ich mir dann doch endlich einen Ruck und bestellte die vierte Serie.

    Keine zwei Stunden später sah ich dann Deinen Betrag, woraufhin ich das Tablet postwendend an Amazon zurückschickte, bevor ich in den Urlaub entschwand.

    Nun strecke ich meine Finger gierig nach dem neuen Intuos aus. Möge es mir lange hold sein und noch viele Serien überdauern.

    Danke Florian

    Newbie

    26 Posts